DIE ZIMMEREI GANTER - EIN FAMILIENBETRIEB SEIT 1891
Firmengründer Magnus Ganter mit seiner Frau Maria-Anna
Die Wurzeln der Zimmerei Ganter reichen bis ins Jahr 1891 zurück. Damals gründete Magnus Ganter, ein Zimmerermeister, gebürtig vom Weberhof im Hinterzartner Ortsteil Bruderhalde, das Unternehmen. Mit der Einstellung seines ersten Gesellen, Gustav Winterhalter aus Bärental, legte er am 1. März 1891 den Grundstein für die heutige Zimmerei Ganter.
Bereits 1894 investierte Magnus Ganter in die Zukunft und baute auf einem neu erworbenen Grundstück auf der Erlenbruck ein Wohn- und Ökonomiehaus, das auch die Werkstatt der Zimmerei beherbergte.
Wohnhausanbau im Jahr 1928
1926 übernahm sein Sohn Hermann Ganter nach erfolgreichem Abschluss seiner Lehre und bestandener Meisterprüfung den Betrieb.
Aufgrund des begrenzten Platzes in der Werkstatt suchte Hermann Ganter umgehend nach einer neuen Lösung. Noch im selben Jahr realisierte er einen Neubau im Zartenbachweg in Hinterzarten. Dort entstand eine moderne Werkstatt, die bis heute Teil der Zimmerei Ganter ist. Im Jahr 1927/28 folgte der Bau des Wohnhauses, das direkt an die Werkstatt anschließt und ebenfalls bis heute erhalten ist.
Das Zimmererhandwerk gehört zu den ältesten und traditionsreichsten Berufen im Hochschwarzwald. Schon vor Jahrhunderten war die Kunst der Zimmerleute bei der Errichtung von Gebäuden und Holzbauwerken stark gefragt.
Damals nutzten Zimmerer handwerkliches Geschick und einfaches, aber effektives Werkzeug, um Bauholz zu bearbeiten und abzubinden. Zu den wichtigsten Werkzeugen gehörten die Fällaxt, das Breitbeil, die Bundsäge, die Queraxt, Stemmeisen, Beil, Hammer und das Ziehmesser. Die erste Kreissäge wurde in dieser Zeit noch mit Wasserkraft betrieben.
Hausbau um die Jahrhundertwende
Die Gesellen Karl Ketterer, August Faller, Johann Ganter und August Dold in traditioneller Kluft (1937).
Nach einer wirtschaftlich schwierigen Phase erlebte die Zimmerei Ganter in den 1930er Jahren einen echten Aufschwung. Das Unternehmen war an zahlreichen Großprojekten beteiligt, darunter die Adler- und Feldbergschanze, das Kinderheim Schuppenhörnle, das Straßenwärtergehöft Feldberg sowie zahlreiche Hotel- und Pensionsbauten.
Auch in Hinterzarten entstanden in dieser Zeit viele neue Häuser, bei deren Bau Hermann Ganter und sein Team aus bis zu 16 Mitarbeitenden fast immer mitwirkten.
1963 wurde die Werkstatt durch einen Querbau erweitert, und eine moderne Holzheizungsanlage wurde eingebaut – ein weiterer Schritt in Richtung Effizienz und Fortschritt.
Aufstockung des Hotels “Schwarzwaldhof” im Jahr 1924
Ersatz des Kirchenschiffs in Hinterzarten durch eine Zeltdachkonstruktion
Zimmerei Ganter 1975
Franz Ganter absolvierte seine Ausbildung im elterlichen Betrieb und legte 1956 erfolgreich die Meisterprüfung ab. Im Jahr 1970 übernahm er die Leitung der Zimmerei von seinem Vater, der mit 70 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand ging.
1973 erfüllte sich Franz Ganter einen langjährigen Wunsch: Er ließ eine neue Werkhalle anbauen, um die Arbeitsabläufe zu optimieren und mehr Platz für Projekte zu schaffen. Mit der Anschaffung eines Gabelstaplers wurde die Arbeit für das Team deutlich erleichtert – ein weiterer Schritt in Richtung moderner und effizienter Betriebsführung.
Bürgermeister Hans-Jörg Eckert (Mitte) mit Franz Ganter und Oswald Ganter am 11. Mai 1991 zur Überreichung einer geschnitzten Figur als Geschenk zum Jubiläum.
Oswald Ganter begann 1975 seine Lehre im elterlichen Betrieb und vertiefte anschließend sein Können in einem Treppenbaubetrieb in Nordrach. Nach seiner erfolgreich abgelegten Meisterprüfung im Jahr 1982 sammelte er weitere wertvolle Berufserfahrungen im Fürstlichen Fürstenbergischen Holzleimbau in Hüfingen, bevor er schließlich in den Familienbetrieb zurückkehrte, um sein Wissen und seine Fähigkeiten dort einzubringen.
Auch die Jahre 2003–2006 waren von Investitionen und Expansion geprägt: In Hinterzarten wurde eine CNC-5-Achs-Fräse für den Treppenbau angeschafft, und bereits kurze Zeit später erfolgte eine Erweiterung in Breitnau mit der Installation einer zweiten Maschine. Zwischen 2003 und 2006 entstanden entlang der B31 zwei Ausstellungshäuser, die inspirierende Einblicke in modernes Wohnen und Bauen bieten.
Zum 125-jährigen Jubiläum im Jahr 2016 bestand das Unternehmen aus einem Team von 3 Geschäftsführern, 6 Meistern, 22 Fachkräften, 3 Lehrlingen sowie 4 Mitarbeitenden in Verwaltung und Vertrieb – ein starkes Team, das die Tradition und Innovationskraft der Zimmerei Ganter verkörpert.
1984 trat die Zimmerei Ganter der Treppenmeister-Partnergemeinschaft bei – ein wichtiger Schritt zur Spezialisierung und Weiterentwicklung. Bereits 1986 wurde ein modernes Treppenstudio eingerichtet. Der Anbau von 1973 wurde 1988 zurückgebaut, um Platz für eine größere Halle mit integriertem Portalkran zu schaffen.
Zum 100-jährigen Betriebsjubiläum im Jahr 1991 war das Unternehmen auf 26 Mitarbeiter angewachsen. 1994 folgte der Erwerb eines Grundstücks im Gewerbegebiet Breitnau, wo eine Abbundhalle errichtet und eine Hundegger-Abbundanlage P10 angeschafft wurde.